In ihrem großen Verband wollen kfd-Frauen anders katholisch sein
Ermutigung zur selbstbewussten Ermächtigung und zum Experimentieren, wenn es sein muss auch mit entsprechender Gradwanderung gegenüber der kirchlichen Lehre
„Anders katholisch, wie geht das?“ fragten sich verantwortlich Engagierte im Paderborner Diözesanverband der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). Angelehnt an das verbandliche Leitwort „Frauenleben sind vielfältig“ stand für die Teilnehmerinnen der Bezirksteamtagung (BTT) das Thema „kfd: katholisch – aber anders“ auf der Agenda. Dazu begrüßte die Diözesanvorsitzende Katharina Brechmann 70 Frauen aus Bezirken im ganzen Bistum im Bildungshaus Maria Immaculata in Paderborn. Marie-Simone Scholz, Mitarbeiterin für innovative Frauenpastoral im Erzbistum Paderborn, begleitete die Teilnehmerinnen bei ihrer Suche nach zukunftsweisenden Antworten auf die „k-Frage“. Weitere Höhepunkte des zweitägigen Treffens waren ein themenbezogener Gottesdient, ein fröhlicher Abend mit einem unterhaltsamen Ratespiel und der Verabschiedung von drei langjährigen Bezirksfrauen sowie der wertvolle Austausch über vielfältige, ehrenamtliche Arbeit.
Marie-Simone Scholz lud die Frauen dazu ein, Ideen für eine Postkartenkampagne zu erarbeiten: „Machen Sie nicht auf theologisch-wissenschaftlicher, sondern auf ihrer ganz persönlichen Ebene deutlich, was es für Sie heißt, in der kfd katholisch zu sein. Schauen Sie durch Ihre Verbandsbrille und gehen sie mit ihrer kfd mutig neue Wege.“ Einleitend erinnerte sie an die Aussage von Georg Bätzing, Vorsitzender der Bischofskonferenz, zum Synodalen Weg: „Wir bleiben katholisch, aber wir möchten anders katholisch sein.“ Die Teilnehmerinnen positionierten sich eindeutig: „Jede Frau, die aus der katholischen Kirche ausgetreten ist, aber die Ziele und Aufgaben der kfd bejaht, ist im Verband willkommen, denn er ist schon lange ein sinnstiftender Glaubens- und Frauenort in der Kirche.“ So ermutigten sich die Frauen gegenseitig zur selbstbewussten Ermächtigung und zum Experimentieren, wenn es sein muss auch mit entsprechender Gradwanderung gegenüber der kirchlichen Lehre. „Für Anliegen in Kirche und Gesellschaft ist die kfd eine Gewerkschaft, die sich für die vielfältigen Lebensformen von Frauen einsetzt. Wir sind Christinnen und fühlen uns in der großen Gemeinschaft mit 350.000 Frauen bundesweit verbunden,“ richteten die Verbandsfrauen ihre Blicke auf spirituelle Erlebnisse und Bildungsangebote ihrer kfd auf Bezirks-, Diözesan- sowie Bundesebene. Alle waren sich einig, dass sie die Zukunft mit alternativen Gottesdiensten und Wallfahrten, Predigerinnen und einer starken Präsenz bei gesellschaftspolitischen Themen gestalten wollen. „Das, was wir hier erleben, müssen wir auf die Ortsebenen bringen“, so das Fazit der Anwesenden. Ein diözesaner Zukunftstag böte die Möglichkeit, die vielfältigen Anliegen der kfd in die „Fläche“ zu bringen und den größten Frauenverband gemeinsam mit allen Ebenen in die Zukunft zu führen. Um das andere Katholischsein ging es auch im Gottesdienst, den die Geistliche Begleiterin Mechthild Wohter, Präses Roland Schmitz, Dorothee Brünger und Katharina Brechmann vom Diözesanleitungsteam gestalteten. Er stand im Zeichen des Sternenkreuzes, das mehr als 100 Geistliche Begleiterinnen im Diözesanverband tragen. Riesigen Spaß hatten die Teilnehmerinnen bei der Verabschiedung der Bezirksfrauen Ingrid Förster aus Menden. Elisabeth Tolles aus Verl und Ulla Hansmersmann aus Gütersloh. Die Diözesanreferentinnen Maria Schleyer und Dorothea Leder luden zum Ratespiel „Wer weiß denn sowas“ ein. Dabei stellten sich die Rate-Teams auch knifflige Fragen zum großen Frauenverband.
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„Anders katholisch, wie geht das?“ steht auf der Agenda der Bezirksteamtagung des kfd-Diözesanverbands. Dazu haben (v.l.) Dorothee Brünger, Mechthild Wohter, Gabriele Kaufhold, Katharina Brechmann, Marie-Simone Scholz als Referentin, Dorothea Lüke, Dorothea Leder, Ellen Horenkamp, Monika Bunsen, Roland Schmitz und Maria Schleyer vom Leitungsteam eingeladen.
Foto und Text: kfd-Diözesanverband